Maria Semmelbauer | Das Jahr 2022 soll in unserer Gemeinschaft unter diesem Motto stehen. Ich weiß zwar nicht, was die Verantwortlichen damit verbinden. Trotzdem spricht mich dieses Wort direkt an:
–> Mit DIR – schön, dass ich nicht alleine unterwegs sein muss. Schon oft durfte ich erfahren, dass ich bei jedem Problem eine Ansprechpartnerin, einen Ansprechpartner gefunden habe. Es tut immer wieder gut, im Erklären fast von selbst Klarheit zu finden oder Denkanstöße, Hinweise auf nicht bedachte Aspekte zu bekommen.
–> Mit DIR – als vor Ort allein lebende Frau ist es für mich wichtig, immer mit dem Vater unterwegs zu sein. Das ist oft gar nicht so einfach, wenn eine wichtige Entscheidung ansteht und ich keine Ahnung habe, in welche Richtung es gehen soll. Viele Tipps gibt es dafür. Für mich ist es ganz wichtig, zu überlegen, wo der Vater mich jetzt haben möchte. Schon oft durfte ich in mir eine innere Sicherheit wahrnehmen, die mir gesagt hat: Ja, das ist der Weg, den der Vater möchte. Manchmal dauert es ein bisschen länger, bis es so weit ist. Und: Auch Umwege gehören zu meinem originellen Weg mit IHM.
–> Mit DIR – wir sind als Frauen des Schönstatt-Frauenbundes gemeinsam unterwegs. Unsere Treffen dienen letztlich dazu, uns auszutauschen, uns gegenseitig zu helfen, aber auch herauszufordern, dem Bild Gottes von mir immer näher zu kommen.
–> Mit DIR – das gilt auch umgekehrt: Andere sagen zu mir: Ich brauche jetzt deine Hilfe. Ich möchte mit dir unterwegs sein. Das kann bedeuten, dass ich meine Pläne zurückstelle, um für andere da zu sein – im Beruf, in der Familie, in der Gemeinschaft, in einer Begegnung beim Einkaufen, auf der Straße oder wo auch immer. Oft erlebe ich ziemlich schnell, dass das auch mir gutgetan hat.
–> Mit DIR – „Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ (Aus Afrika) So darf ich immer wieder eine Einladung erkennen, mich einzubringen, meinen kleinen Beitrag zu bringen, um die Welt ein bisschen menschlicher werden zu lassen.
Familia Patris
–> Der Vater geht in Liebe mit uns.
–> Als Gemeinschaft lebe ich bewusst in einer Familie. Auch wenn jede an einem anderen Ort lebt, gibt es ja viele Möglichkeiten, uns zu verbinden. Immer wieder durfte ich erleben, dass wir gemeinsam angepackt haben und etwas geschafft haben – noch viel schöner, als wir uns das jemals hätten träumen lassen.
–> Wir sind überzeugt, dass unsere Gemeinschaft eine große Zukunft hat, und sind gespannt, wie diese aussehen wird. Für uns ist es wichtig, heute zu tun, was uns möglich ist.
Heute
–> Die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern. Für die Zukunft können wir zwar Pläne machen. Wie es dann letztlich kommt, liegt oft nicht in unserer Hand. Die Gegenwart können wir gestalten.
–> Wem nützt es, wenn wir so leben, wie vor 101 Jahren, als mit Gertraud von Bullion und Marie Christmann alles begann? Klar, die Grundgedanken bleiben. Aber die Welt hat sich verändert. Wir wollen in ihr leben wie jede/jeder andere auch und trotzdem nicht von der Welt sein.