Renate Zegowitz | Bereits im vergangenen Jahr haben die Bewohnerinnen der Wohngruppe im Haus Mariengart in Schönstatt an der neuen Begegnungsstätte mit Gertraud von Bullion im Bundesheim (Schönstatt) Interesse gezeigt. Gertraud von Bullion ist schließlich die Mitgründerin ihrer Gemeinschaft des Schönstatt-Frauenbundes. So wurde der diesjährige Ausflug ins Bundesheim geplant und auf den Nachmittag des 22. Juni 2023 terminiert. Der Geschäftsführer des Bundesheimes, Herr Güsewell, hatte im Vorfeld für eine provisorische Rampe gesorgt, damit man mit Rollstuhl und Rollator gut in das Haus gelangen konnte. Genau für diesen Donnerstag waren – nach den zahlreichen heißen Sommertagen – schwere Unwetter angekündigt. Ich bat Gertraud dafür zu sorgen, dass der Besuch wie geplant stattfinden kann. Zuversichtlich machte ich mich mit dem Zug auf den Weg. In Schönstatt war es sehr schwül und drückend, von einem baldigen Gewitter jedoch noch nichts zu sehen.
In der Begegnungsstätte fühlte sich die Gruppe von Gertraud herzlich willkommen geheißen. Ich erklärte die Gestaltung der Räume. Viele Bilder und Gegenstände aus dem Haus Gertraud – der vorherigen Begegnungstätte in der Höhrer Straße in Schönstatt – wurden übernommen, neue Tafeln zu bestimmten Ereignissen wie Gertrauds Beziehung zum Urheiligtum, die Bedeutung der Grundsteinlegung für das Bundesheim für sie und Erlebnisse im Bundesheim wurden hinzugefügt, so dass man ihr Leben und Wirken in sich aufnehmen und ihr begegnen kann. Ein Briefkasten nimmt Gebetsanliegen auf. Auf den Listen mit der Bitte um Gertrauds Seligsprechung haben sich bereits zahlreiche Personen eingetragen. Alle Texte sind auch in spanischer Sprache angebracht, da sehr viele spanisch sprechende Menschen ins Bundesheim kommen. Die Gruppe hat sehr aufmerksam und interessiert zugehört. Alle sind froh, dass Gertraud im Bundesheim – und somit mitten in Schönstatt – ein neues (altes) Zuhause gefunden hat
Zu einem Ausflug gehört auch die Einkehr. Diese erfolgte ein Stockwerk tiefer. Der Aufzug brachte die Rollstuhl- und Rollatorfahrerinnen dorthin. Der Tisch war bereits gedeckt, Kaffee und Kuchen standen bereit. Ein Stück einer Eistorte schenkte etwas Erfrischung. Es war eine frohe Runde in familienhafter Atmosphäre. Dankbar und froh über das Erlebte und dass alles gut bewerkstelligt werden konnte, machten wir uns auf die Rückfahrt nach Haus Mariengart. Bereits auf dem Parkplatz beim Bundesheim zeigte sich, dass ein Gewitter in der Luft liegt, das sich bald entladen wird. Was auch dann geschah, als wir alle gut im Haus Mariengart angekommen waren. Es war Maßarbeit. Gertraud hat sehr gut für ihre Mitschwestern gesorgt!
Der Monat Juni und Gertraud von Bullion
Der Juni, der Herz-Jesu-Monat, war für Gertraud von Bullion sehr wichtig. In der Herz-Jesu-Verehrung fand ihre Liebe zum Heiland einen starken Ausdruck. Darüber hinaus liebte sie das Fronleichnamsfest sehr. Davon zeugt ein Gedicht, das sie zu diesem Fest gemacht hat. Es beginnt: „Der Herr geht vorüber…“.
- 9. Juni 1927
Grundsteinlegung für das Bundesheim in Schönstatt. Gertraud von Bullion selbst hat sich intensiv für den Bau eingesetzt hat und ihre Mitschwestern motiviert. - 11. Juni 1930
Todestag Gertraud von Bullions, gestorben im Krankenhaus in Isny im Allgäu - 13. Juni 1930
Beisetzung Gertraud von Bullions in der Familiengruft auf dem Katholischen Friedhof in Kempten.
Es ist der Gedenktag des hl. Antonius, der als heiliger Vetter in der Familie verehrt wurde. In den Grabreden wurden Gertrauds Sein und Wirken als „Transparent des hl. Antonius“ charakterisiert. - 2. Juni 1966
Pater Kentenich, der Gründer Schönstatts, spricht das Wort: „Greifen Sie das Erbe der Gertraud von Bullion auf.“ - 6. Juni 1998
25. Jahrestag der Anbringung der Gedenktafel am Haus in der Bielefelder Str. 12 in Bad Lippspringe, in dem Gertraud von Bullion in der Zeit von Mai bis Oktober 1921 zur Kur war.
Weitere Information über Gertraud von Bullion: www.gertraud-von-bullion.org